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Und jeden Tag...

...fängt die Zeit irgendwie mehr an zu rennen…nun sind wir schon 9 Monate hier, somit liegt ¾ unserer Ecuadorzeit hinter uns. Jeder Tag ist anders als der davor. Immer passieren neue Dinge. Die vergangenen drei Monate waren intensiv, geprägt von vielen aufregenden, schönen und herausfordernden Momenten. Von vielen Reisen, Besuch aus Deutschland und langen Arbeitstagen. 

Im März sind wir nach Tena gefahren, dort hatten wir mitten im Regenwald in einer Lodge unser Zwischenseminar. Wir hatten viel Zeit über unsere vergangenen Monate, all unsere Erlebnisse und Höhen und Tiefen bei der Arbeit, in unserem Alltag und in unserer Freizeit zu sprechen. Ebenso haben wir viel über alles, was noch auf uns zukommen könnte gesprochen. Darüber, wie wir unsere verbleibenden Monate in Ecuador für uns passend gestalten können, über den Abschied und das Wiederankommen in Deutschland. Irgendwie hat es gut getan einmal innezuhalten und sich über so vieles Gedanken zu machen und Gespräche zu führen.

Danach ging es zurück nach Quito und der Alltag begann wieder. Seit Februar arbeiten wir jeden Morgen in der Tagestätte und nachmittags im Waisenhaus der Fundación. So gerne ich auch in der Tagesstätte arbeite, umso mehr freue ich mich danach zu all den anderen Kindern ins Waisenhaus zu fahren. Es ist so schön, die Kinder aus dem Waisenhaus von all ihren Seiten so gut zu kennen und jeden kleinen Entwicklungsschritt mitzubekommen. Besonders rührend war für mich die Entwicklung von J. J. ist fünf, bald sechs, Jahre alt. Mental ist er jedoch etwa so weit entwickelt wie ein fünf Monate altes Baby. Als wir im August ankamen, konnte J. kleine Strecken an zwei Händen laufen. Mit viel Therapie und Lauftraining hat er es nach einigen Monaten geschafft, längere Strecken an zwei und irgendwann auch nur noch an einer Hand zurückzulegen. Vor einigen Wochen ging es dann ganz schnell. Plötzlich fing er an, einzelne Schritte alleine zu gehen besonders, wenn er ein Ziel als Motivation (wie z. B. eine der Tías, Spielautos oder die Rutsche im Garten) vor Augen hatte. Der Moment, in dem er verstanden und sich so darüber gefreut hat nun endlich alleine laufen zu können, war glaube ich einer der schönsten und berührendsten Momente in den vergangenen neun Monaten in Ecuador.

Die Arbeit war in den letzten Wochen und Monaten nochmal deutlich fordernder als zuvor. Zum einen liegt es wohl daran, dass wir mittlerweile gut eingearbeitet sind und viele Aufgaben selbst erledigen können. Zum anderen gab es in den letzten Wochen auch immer wieder Notfälle, wegen welchen Kinder aus verschiedenen gesundheitlichen Gründen ins Krankenhaus mussten. Das bedeutet immer: Eine Tía fährt mit dem kranken Kind ins Krankenhaus und die andere Tía bleibt mit den verbleibenden 17 Kindern und allen Aufgaben alleine. Um zu vermeiden, dass eine Tía mit all den anderen Kindern alleine bleibt, arbeiten wir an diesen Tagen immer länger. In der Regel, bis alle Kinder ins Bett gegangen sind.

Ende März bekam ich das erste Mal Besuch. Meine Mutter und einer meiner Brüder kamen für zwei Wochen nach Ecuador. Es war eine schöne Zeit und irgendwie konnte ich Ecuador in diesen Tagen nochmal mit ganz anderen Augen sehen. Busse, die mit offenen Türen fahren; Meerschweinchen, die am Straßenrand zum Essen verkauft werden; große Märkte, auf denen so viel verschiedenes Obst und Gemüse verkauft wird; der Verkehr in Quito; die lauten Terminals.  All das und noch viel mehr ist mittlerweile zu meinem Alltag und irgendwie auch zur Normalität geworden. Doch in der Zeit ist mir nochmal bewusst geworden, wie unterschiedlich Ecuador und Deutschland doch sind. Und vor allem aber in was für einem wunderschönen und beeindruckenden Land wir diesen Freiwilligendienst verbringen dürfen.

Auch ansonsten waren die letzten Wochen wieder von sehr vielen Reisen geprägt. Nachdem meine Mutter und mein Bruder wieder zurück nach Deutschland geflogen sind, waren eine andere Freiwillige und ich im Intag-Tal. Ein Tal, das eigentlich so wunderschön, jedoch aber auch so unbekannt ist. Und genau deshalb liebe ich dieses Reisen an den Wochenenden so sehr. Wir haben so viel Zeit und Möglichkeiten Ecuador kennenzulernen. Vor allem nicht nur die bekannten und touristischen Orte zu besuchen, sondern auch die versteckten und unbekannten. Es ist glaube ich auch nicht nur die viele Zeit, die wir hier haben. Es ist auch das Spanisch, welches mit jedem Tag ein kleines bisschen besser wird und uns so viele Türen öffnet.  Anfang Mai war ich mit zwei anderen Freiwilligen aus Quito und Tena in Vilcabamba. Vilcabamba ist ganz im Süden von Ecuador, eigentlich schon näher an der peruanischen Grenze als an Quito. Auch Vilcabamba war eine besondere Reise. Die Landschaft um Vilcabamba herum ist nochmal eine ganz andere als die vom Rest Ecuadors. Vilcabamba ist immer noch in der Sierra (=Gebirge) gelegen, also bergig, aber viel grüner und nicht ganz so hoch und schroff wie die Sierra in den nördlicheren Teilen Ecuadors.

In einigen Tage werde ich nochmal Besuch bekommen. Diesmal vom Rest meiner Familie, von meinen zwei anderen Brüdern und meinem Vater. Darauf freue ich mich schon sehr.

Mit diesem Bericht brechen nun auch schon die letzten Wochen und Monate unseres Jahres hier in Ecuador an. Ich bin gespannt, was noch alles auf uns wartet.

 

 

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