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Hannah Artikel

Dankbarkeit

Ein positives Gefühl oder eine Haltung in Anerkennung einer materiellen oder immateriellen Zuwendung, die man erhalten hat.

Dankbarkeit

Für mich ein Gefühl, dass ich gerade so tief in meinem Herzen trage. Meine große Reise geht nach neun Monaten schließlich zu Ende. Als ich am 23. August 2022 im Flugzeug nach Ecuador saß, hatte ich keine Ahnung, was mich erwarten würde, welche Erfahrungen ich machen werde und wie mein Leben nur ein paar Monate später aussehen würde. Heute, neun Monate später, am 23. Mai 2023, sitze ich wieder im Flugzeug, diesmal nur eben wieder zurück nach Deutschland. Dies ist mein letzter Bericht und die richtigen Worte für die letzten neun Monate zu finden, fällt mir sehr schwer, denn das was ich erleben durfte ist für mich unbeschreiblich. Als ich am Samstagabend mit meinen Freunden bei meiner Abschiedsfeier saß, habe ich nur an eines gedacht: Dankbarkeit. Dankbarkeit für diese neun Monate Ecuador. Dankbarkeit für all die positiven als auch negativen Erfahrungen. Dankbarkeit für meine unfassbar tolle WG. Dankbarkeit für meine Ibarreños (deutsche Freiwillige in Ibarra). Dankbarkeit für die Möglichkeit, Salsa gelernt zu haben. Dankbarkeit für meine Kinder und meine tollen Arbeitskolleginnen. Dankbarkeit für all die ecuadorianischen Freundschaften, die ich schließen konnte. Dankbarkeit für diesen (trotz, dass es so schmerzhaft ist) schönen Abschied.

Abschluss und Abschied

Damit habe, beziehungsweise musste ich mich in den letzten Wochen intensiv beschäftigen. Schon bei den kleinsten Dingen dachte man zum Ende hin immer ,,das war jetzt das letzte Mal“. Der Abschied der Kinder war für mich sehr schmerzhaft. Neun Monate lang das Leben von Kindern begleiten zu dürfen, die wachsen und sich weiterentwickeln, ist eine unfassbare Ehre, die ich sehr genossen habe. Ich habe die Kleinen gesehen, wie sie krabbeln, laufen und sprechen lernen. Die Großen sind teilweise in die Pubertät gekommen oder haben in verschiedenen Bereichen bestimmte Erfolge erzielt. All das miterlebt zu haben, hat mich immer mit sehr viel Freude erfüllt. Nach so einer langen Zeit dann Tschüss zu sagen, war hart und trotz alledem hat das Casa den Abschied sehr schön gestaltet. Mit Hühnchen, Pommes und Torte wurde meine Zeit hier in Yuyu 2 zelebriert. Dann wurde ich unter anderem noch mit einem Abschiedsvideo, in welchem alle Kinder und Arbeitskolleginnen etwas sagen, überrascht. Diese Liebe und Mühe, die mir an diesem Tag entgegengebracht wurde, hat in meinem Herzen so viel Dankbarkeit und Frieden mit diesen neun Monaten ausgelöst. Jedes einzelne Kind und alle Educadoras haben mich, jeder auf seine eigene Art und Weise, vieles gelehrt. All das werde ich so vermissen.

Vermissen, wie ich M. durch die Luft schleudere und wir gemeinsam lachen.

Vermissen, wie ich A. in den Schlaf singe.

Vermissen, wie ich mit N. ganz viele Fotosessions mache, denn Fotos liebt sie.

Vermissen, wie C. mich jeden Tag ganz fest umarmt.

Vermissen, wie mir O. 10 x am Tag auf die Arme haut, weil ich immer ins Loch seiner Finger schaue.

Vermissen, wie ich mit D. die besten Kuchen gebacken habe.

Vermissen, wie sich A. liebevoll um ihre Tochter kümmert und all das unter einen Hut bekommt.

Vermissen, wie ich R. weiterkitzele, während sie schon heulend auf dem Boden liegt.

Vermissen, wie ich mit B. nach der Schule über die Jungs aus ihrer Klasse quatsche.

Vermissen, wie ich wie immer gegen L. im Fußball verliere.

Vermissen, wie A. wie immer über alles lacht.

Vermissen, wie C. wissbegierig Deutsch lernen möchte.

Vermissen, wie ich mit M. nach dem Duschen immer zu Abba getanzt habe.

Mit ganz vielen Umarmungen und Tränen bin ich dann das letzte Mal aus dem großen Stahltor getreten. Mit unfassbar vielen gemeinsamen Erlebnissen mit den Kindern und mit ganz viel Liebe für dieses so tolle und einzigartige Casa.

Keine Frage, Abschied ist schmerzhaft. Abschied ist aber auch so wichtig. Und wenn es bedeutet, dass man an seinem letzten Samstag in Ecuador mit seinen engsten Freunden ums Sofa bis um 5 Uhr morgens sitzt und jeder einfach seine Gefühle bei Musik zeigen kann. Dann sitzen wir eben zu siebt da und heulen zu ,,Somewhere Only We Know“. Ja, jeder hat sein eigenes Päckchen zu tragen, aber das vor anderen Menschen zu zeigen, hat mir in diesen neun Monaten so unfassbar viel gegeben. All diese Menschen, mit denen ich die letzten neun Monate verbracht habe, haben mir so unfassbar viel geschenkt. Hier in Ecuador habe ich eine neue Familie gefunden. Meine WG. Danke Lilli, dass du in diesen letzten neun Monaten meine emotionale Stütze warst, bei der ich immer eine Umarmung und ganz viel Liebe gefunden habe. Danke Lara, dass du mich mit deiner Vernunft immer wieder auf den Boden der Tatsachen gebracht hast, sodass ich nicht vom Boden abheben konnte. Danke Yana, für all die lustigen Abende mit Canelazo und Bad Bunny, bei denen wir bis in den Morgen getanzt haben. Ihr drei habt diese Zeit, mit alldem was wir gemeinsam erleben und fühlen durften, unvergesslich gemacht. Ich könnte mit all den anderen wunderbaren Menschen, die ich kennenlernen durfte, genauso weitermachen, aber dann würde das hier vermutlich nie enden.

Dankbarkeit

Ein positives Gefühl oder eine Haltung in Anerkennung einer materiellen oder immateriellen Zuwendung, die man erhalten hat.

Mit Dankbarkeit erfüllt. So hebe ich gerade mit dem Flugzeug in Quito in Richtung Deutschland ab. Durch die Schubkraft des Fliegers werde ich mit voller Wucht in meinen Sessel gedrückt und plötzlich laufen mir die Tränen die Wangen herunter. Der Mann neben mir denkt wahrscheinlich, ich hätte Flugangst, doch in meinem Inneren läuft meine Zeit in Ecuador, Monat für Monat, noch einmal ab. Als ich vor neun Monaten hergekommen bin, hätte ich mir nichts sehnlicher wünschen können, als genau so zurückkehren zu können. Mit all diesen unbeschreiblichen Erlebnissen und einfach nur erfüllt mit Liebe und Frieden. Liebe und Frieden mit mir selbst. Wie ich in meinem ersten Bericht geschrieben habe, ist es nicht nur eine Reise auf einen anderen Kontinent, nein, für mich ist es, wie ich es mir so sehr gewünscht hatte, eine Reise zu mir selbst gewesen.

 

 

 

 

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