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Raphaela

Liebe/r weltwärts-Interessierte,

diesen ersten Bericht adressiere ich an dich. Solltest du gerade auf der Suche nach einer passenden Einsatzstelle sein, hast du bestimmt viele Fragen. Ein paar davon versuche ich im Folgenden zu beantworten.

Zuerst will ich mich vorstellen: Ich heiße Raphaela, bin 18 Jahre alt und habe nach meinem Abitur in diesem Jahr  im August meinen Freiwilligendienst in Quito/Ecuador begonnen. 

Unglaublich aber wahr: Es sind schon drei Monate und damit ein Viertel meiner Zeit hier in Ecuador vorbei. Gerade saß ich doch noch nervös zu Hause und habe mir selbst so viele Fragen gestellt. Fragen - ja, ich hatte einige davon. Angefangen bei „Was muss dringend in den Koffer?“ über „Wie mag wohl der Abschied von meiner Familie werden?“ und  „Wie wird meine Begrüßung in Quito aussehen?“ bis hin zu „Wie finde ich die richtigen Busse?“ und ganz wichtig „Komme ich überhaupt mit dem Spanisch  vor Ort klar?“.

Bevor du jetzt glaubst, man wird mit all diesen Fragen allein gelassen: Das stimmt nicht, denn von meiner anfänglich riesengroßen Nervosität blieb nach dem ausführlichen, gut organisierten Vorbereitungsseminar hauptsächlich eine unstillbare Vorfreude übrig, was auch daran lag, dass ganz viele Fragen geklärt wurden.  Oben genannte beschäftigten mich jedoch weiterhin und spätestens als sich das Kofferpacken nicht länger nach hinter verschieben ließ wurde die erste Frage aktuell. Als ich dann das dritte Mal umpacken musste, weil der Koffer viel zu klein erschien und ich mich nicht zwischen einem weiteren Paar Schuhe oder einer dickeren Jacke entscheiden konnte, brach das erste Mal eine kleine Krise aus, bei der auch das ein oder andere Tränchen floss. Dazu muss ich sagen, dass Packen noch nie zu meinen Stärken zählte. Im Nachhinein bin ich mir allerdings auch sicher, dass das dazu gehört und ich auch bestimmt nicht die einzige Freiwillige war, der das so ging. Was soll‘s, am Ende war das die einzige beinahe verzweifelte Situation vor meiner Abreise  und schlussendlich passte doch alles in den Koffer, was wirklich dringend mitmuss. Dazu gehören definitiv Wanderschuhe und mindestens ein (besser zwei) dicke Pullis und Kuschelsocken, denn es ist eher zu kalt als zu warm. Wenn das Kofferpacken dann geschafft ist, geht alles ganz schnell und plötzlich ist der Tag auch schon da, der Abschied, ob nun tränenreich oder nicht, hinter sich gebracht und man wacht plötzlich im Flieger mit Kurs auf Quito auf. So schnell kann es gehen. Und ich sage euch, ab da sind die Unsicherheiten verschwunden und spätestens wenn die schneebedeckte Spitze des Cotopaxi über den Wolken auftaucht, wird einem wieder bewusst, warum man sich für diesen Schritt entschieden hat. Über all der Aufregung verfliegt auch der Abschiedsschmerz recht schnell und auch die vielen neuen Eindrücke, die man die nächsten Tage erleben wird, werden das Heimweh klein halten. Zumindest ging es mir so.

Dann die Landung, die ersten Fotos noch auf dem Rollfeld, man wird hinter den anderen Reisenden zu den Kofferbändern geschleust, findet sein Gepäck, geht zum Ausgang und sucht dann nach irgendetwas, das einem verrät wo man hinmuss. Wie erkenne ich eigentlich die Person, die mich abholt? Das ist auf jeden Fall eine meiner unnötigsten Fragen  gewesen, denn unsere Mentorin wartete mit einem Schild, auf dem unsere Namen standen, wild wedelnd direkt am Ausgang auf uns.  Umarmung, Küsschen, kurze Namensrunde und ab ins Taxi. Das erste Kennenlernen hab ich also auch problemlos überstanden. Nach der netten Begrüßung in unserer wirklich schönen Wohnung, war auch die letzte Spannung für diesen Tag von mir abgefallen. Müde und überrascht, dass trotz Aufregung und anfänglicher Zweifel alles glatt gelaufen ist und ich tatsächlich in Ecuador angekommen  bin, schlief ich dann ziemlich direkt ein.

Bis hierhin doch gar nicht so schlimm, oder? Merke: Zu viele Fragen bringen dich auch nicht weiter. Trotzdem okay, wenn du sie dir stellst. Hab ich schließlich auch ;)

In den nächsten Tagen klärten sich dann auch die restlichen Fragen. Unsere Vorgängerin, die noch eine Woche mit uns in der Wohnung wohnte, nahm sich viel Zeit und zeigte uns den Weg zur Arbeit, wenn es sein musste wiederholte sie auch drei mal, wo wir aussteigen müssen bzw. wie wir uns das am Besten merken können. Sie erklärte uns auch das Bussystem, zeigte uns Supermärkte und half uns mit dem ersten Gasflaschenwechsel und den Miet-, Strom- und Wasserrechnungen. Auch um die Überschreibung des WLANs kümmerte sie sich, sodass am Ende der Woche kaum Fragen offen blieben. Ein dickes Danke nochmal!

Jetzt waren wir also auf uns gestellt. Aber siehe da: Es war überhaupt kein Problem. Selbst in einer Großstadt wie Quito, hat man nach kurzer Zeit einen groben Überblick. Die Busse sind gut ausgeschildert und wenn doch eine Frage offen ist, sind die Busfahrer meist sehr hilfsbereit. Übrigens auch (oder gerade wenn) die Frage im übelsten Spanisch und komplett grammatikbefreit gestellt wird. Hierbei sind besonders die Tías in der Fundación sehr geduldig. Sie beherrschen auch bestens die Kommunikation mit Händen und Füßen, sodass jeder Freiwillige, ob mit oder ohne Spanischkenntnissen versteht, was er zu tun hat. Damit wäre auch schon die letzte Frage geklärt. Und wie ihr seht, hat alles fast von allein geklappt und war nicht annähernd das Kopfzerbrechen wert, das es im Vorfeld gekostet hat.

Wenn der Anfang erstmal geschafft ist und man mit etwas Mut und Zuversicht in das „neue Leben in Ecaudor“ startet, kommt der Alltag, meiner Erfahrung nach, ganz schnell. Und mit ihm kommt das „Sichtzurechtfinden“ und das heimelige Gefühl gleich mit dazu. Ich jedenfalls bin super froh über mein schnelles Ankommen im Alltag. Ich weiß, was ich jeden Tag zu tun habe, kenne mich aus in der Fundación, in den Supermärkten, weiß wo die Wäscherei ist und wo ich Wasser und Gas kaufen kann. An den Wochenenden bleibt dann Zeit die ersten Reisen zu planen oder die Stadt zu erkunden. Auch das Zusammenleben in der WG gibt sich dann ganz schnell von allein.

Mein Tipp: Bloß nicht über alles zu viele Gedanken machen.  Es wird schon klappen. Also nur Mut!

 

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